Glossar

Was ist Cyberresilienz und wie können Unternehmen sie erreichen?

Cyberresilienz ist heutzutage wichtiger als je zuvor, denn ein erfolgreicher Hackerangriff kann ganze Unternehmen lahmlegen. Aber auch ein Brand im Rechenzentrum, ein Stromausfall, ein technischer Defekt oder menschliche Fehler können kritische Systeme außer Betrieb setzen. Für Unternehmen gilt es daher sicherzustellen, dass sie selbst bei IT-Ausfällen handlungsfähig bleiben und ihre digitalen Prozesse schnell wiederherstellen können. Und das nicht nur aus purem Eigeninteresse: Regulatorische Vorgaben wie der Cyber Resilience Act (CRA), DORA, NIS2 oder das KRITIS-Dachgesetz machen eine robuste Cyberresilienz inzwischen sogar zur Pflicht. Doch wie erlangt ein Unternehmen Cyberresilienz? Welche Maßnahmen helfen, die digitale Widerstandsfähigkeit zu stärken? All das erklärt dieser Beitrag.

Keyfacts

  • Cyberresilienz ist die Fähigkeit eines Unternehmens, IT-Sicherheitsvorfällen vorzubeugen, sie zu überstehen und sich schnell davon zu erholen.
  • Cyberresilienz umfasst nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe, sondern gegen IT-Sicherheitsbedrohungen aller Art.
  • Ohne eine ausgeklügelte Cyberresilienzstrategie drohen Geschäftsausfälle, Imageschäden und rechtliche Konsequenzen.
  • Cyberresilienz entsteht nicht durch eine einzelne Schutzmaßnahme – sie erfordert eine ganzheitliche Strategie aus technologischen, organisatorischen und regulatorischen Maßnahmen.

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1. Was ist Cyberresilienz?

Cyberresilienz beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, IT-Sicherheitsvorfällen vorzubeugen, sie zu überstehen und sich im Ernstfall schnell davon zu erholen. Dies geht über reine IT-Security hinaus: Cyberresilienz verbindet Geschäftskontinuität, Datensicherheit und betriebliche Widerstandsfähigkeit zu einem ganzheitlichen Schutzkonzept.

Schon gewusst?

Cyberresilienz = mehr als Cybersicherheit!

Cyberresilienz schützt nicht nur vor Hackern – sie sichert Unternehmen auch gegen IT-Ausfälle, Naturkatastrophen und wirtschaftliche Krisen ab. Wer widerstandsfähig bleiben will, muss mehr als nur Cyberbedrohungen im Blick behalten.

Eine hohe Cyberresilienz setzt voraus, dass Unternehmen ein angemessenes Maß an Informationssicherheitskompetenz entwickeln und robuste Schutzmaßnahmen implementieren. Dazu gehören präventive Vorkehrungen, schnelle Reaktionsmechanismen und effektive Wiederherstellungsstrategien. Dadurch ist es möglich, kritische Infrastrukturen so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass Systeme und Daten auch nach einem Sicherheitsvorfall schnell wieder nutzbar sind.

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2. Warum ist Cyberresilienz wichtig?

Unternehmen, die über eine hohe Cyberresilienz verfügen, sind in der Lage, auch unter widrigen Umständen handlungsfähig zu bleiben. Ob ein unerwarteter IT-Ausfall, ein Cyberangriff oder eine externe Krise – widerstandsfähige IT-Strukturen sorgen dafür, dass Geschäftsprozesse nicht vollständig zum Erliegen kommen. Insbesondere profitiert ein Unternehmen mit ausreichender Cyberresilienz von folgenden Aspekten:

  • Geschäftskontinuität und Schadensbegrenzung

    Cyberresilienz stellt sicher, dass Unternehmen trotz Cyberangriffen, technischen Ausfällen oder Krisensituationen betriebsfähig bleiben. Selbst wenn Sicherheitsprobleme auftreten, helfen resiliente Strukturen dabei, Ausfallzeiten zu minimieren, Datenverluste zu verhindern und kritische Geschäftsprozesse schnell wiederherzustellen. Ohne eine effektive Cyberresilienzstrategie können Unternehmen schwerwiegende finanzielle Verluste erleiden und ihre Marktposition gefährden.
  • Vertrauensbildung und Compliance

    Ein hohes Maß an Cyberresilienz stärkt auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Investoren. Unternehmen, die internationale Sicherheitsstandards wie ISO/IEC 27001 erfüllen oder ein TCDP-Zertifikat vorweisen können, signalisieren, dass sie sich aktiv für den Schutz sensibler Daten einsetzen. Dies kann sich positiv auf Geschäftsbeziehungen und Wettbewerbsvorteile auswirken. Zudem lassen sich so Datenschutzverletzungen vermeiden.
  • Finanzielle Sicherheit und Risikominimierung

    IT-Sicherheitsvorfälle verursachen nicht nur technische Schäden, sondern auch hohe Kosten durch Produktionsausfälle, entgangene Geschäftschancen, Datenschutzverletzungen und damit verbundene Datenverluste sowie Imageschäden. Laut der Bitkom-Studie Wirtschaftsschutz 2024 entstehen allein durch Datenschutzverletzungen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Im Jahr 2024 hatten Unternehmen im Zusammenhang mit Diebstahl, Industriespionage oder Sabotage Einbußen von 266,6 Milliarden Euro zu beklagen. Unternehmen mit einer starken Cyberresilienz können solche Risiken minimieren und finanzielle Verluste begrenzen.
  • Wettbewerbsvorteil durch widerstandsfähige IT-Strukturen

    Unternehmen mit ausreichender Cyberresilienz sind besser auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet und können sich schneller an neue Herausforderungen anpassen. Durch effektive Managementsysteme, kontinuierliche Sicherheitsverbesserungen und innovative Schutzmaßnahmen steigern sie ihre betriebliche Effizienz und setzen sich von weniger gut geschützten Wettbewerbern ab.

3. Was sind die größten Bedrohungen für die Cyberresilienz von Unternehmen?

Ob technisches Versagen, Naturkatastrophen oder gezielte Cyberangriffe – Unternehmen sind zahlreichen Risiken ausgesetzt, die ihre Cyberresilienz auf die Probe stellen. Im Folgenden stellen wir die sechs kritischsten Bedrohungen vor.

  1. Naturkatastrophen

    Feuer, Überschwemmungen oder Erdbeben können Rechenzentren und IT-Systeme zerstören. Hier sind geeignete Backup- und Notfallpläne unabdingbar, um die verursachten Schäden einer solchen Katastrophe zu minimieren und die Geschäftskontinuität nicht massiv zu gefährden.
  2. Wirtschaftliche Krisen oder geopolitische Ereignisse

    Globale Krisen wie Handelskonflikte, Sanktionen oder geopolitische Spannungen können Unternehmen empfindlich treffen. Plötzliche Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise oder Fachkräftemangel gefährden nicht nur die Produktion, sondern auch die IT-Sicherheit. Besonders riskant sind Abhängigkeiten von einzelnen Software- oder Cloud-Anbietern: Sanktionen oder Marktveränderungen können dazu führen, dass Sicherheitsupdates nicht mehr bereitstehen oder wichtige IT-Dienstleistungen plötzlich wegfallen. Unternehmen mit einer starken Cyberresilienz setzen auf strategisches Risikomanagement, Diversifizierung ihrer Lieferketten und Notfallpläne, um wirtschaftlichen Schwierigkeiten besser standzuhalten.
  3. Technische Ausfälle

    Defekte Hardware, Softwarefehler oder Datenbankabstürze sind in der Lage, ganze Geschäftsprozesse zum Erliegen zu bringen. Ohne redundante Systeme und eine effektive Wiederherstellungsstrategie drohen erhebliche Produktionsausfälle und Datenverluste.
  4. Stromausfälle

    Langfristige Unterbrechungen der Stromversorgung setzen IT-Systeme außer Betrieb und führen zu unvorhersehbaren Ausfallzeiten. Unternehmen mit einer hohen Cyberresilienz setzen auf Notstromaggregate und dezentrale Datenspeicherung.
  5. Menschliche Fehler

    Ein falsch konfigurierter Server, versehentlich gelöschte Dateien, unzureichend geschützte Passwörter oder ein Klick auf einen Phishing-Linkviele Sicherheitsvorfälle entstehen durch menschliche Fehler. Regelmäßige Schulungen zur Security Awareness und klare Sicherheitsrichtlinien stärken die Cyberresilienz des Unternehmens.
  6. Überlastung der IT-Teams

    Viele IT-Abteilungen stehen unter enormem Druck: Personalmangel, begrenzte Budgets und zunehmende IT-Komplexität bringen sie an ihre Belastungsgrenzen. Dadurch entstehen gefährliche Sicherheitslücken und im Ernstfall zu lange Reaktionszeiten, die die Cyberresilienz des Unternehmens gefährden.
  7. Cyberattacken

    Gezielte Hacker-Angriffe zählen zu den größten Gefahren für Unternehmen – und sind damit eine ernsthafte Herausforderung für ihre Cyberresilienz. Die Kriminellen sind dabei äußerst kreativ und entwickeln ständig neue Methoden, mit denen sich Schwachstellen ausnutzen und Sicherheitsmaßnahmen umgehen lassen. Die häufigsten Angriffsarten sind:

  • Ransomware

    Ransomware zählt zu den lukrativsten Angriffsmethoden. Mittels einer solchen Schadsoftware verschlüsseln die Hacker Daten und fordern anschließend Lösegeld für die Entschlüsselung. Moderne Ransomware-Kampagnen kombinieren oft Datendiebstahl mit Erpressung („Double Extortion“), sodass betroffene Unternehmen selbst nach einer Zahlung nicht sicher sein können, dass ihre Daten nicht doch noch veröffentlicht werden. Hinzu kommen kriminelle Akteure im Darknet, die Ransomware für einen geringen Betrag als eine Dienstleistung anbieten (Ransomware-as-a-Service), die es selbst Laien ermöglicht, dieses gewinnbringende Instrument für ihre Zwecke einzusetzen. Dies dürfte die Häufigkeit solcher Angriffe künftig noch weiter steigern.
  • Phishing, Social Engineering & KI-gestützte Angriffe

    Egal ob Phishing oder Social Engineering – diesen mittlerweile äußerst ausgefeilten Taktiken ist allen eines gemein: Die Angreifer setzen auf psychologische Manipulation, um an Zugangsdaten oder vertrauliche Informationen zu gelangen. Gefälschte E-Mails, betrügerische Webseiten mit legitim wirkenden Login-Masken, oder Telefonanrufe, in denen die Zielpersonen unter Druck gesetzt werden, schnell zu handeln, verleiten diese dazu, Angreifern unbeabsichtigt Zugriff auf Systeme zu gewähren. Besonders hoch im Kurs sind KI-gestützte Betrugsmaschen wie Deepfakes oder Voice Cloning. Mit täuschend echt wirkenden manipulierten Audio- und Videoaufnahmen geben sich Cyberkriminelle als Führungskräfte oder Geschäftspartner aus, um betrügerische Überweisungen oder Vertragsabschlüsse zu erzwingen.
  • Angriffe auf Multifaktor-Authentifizierung

    Auch Sicherheitsmechanismen wie Multifaktor-Authentifizierung (MFA) sind nicht komplett unüberwindbar. Cyberkriminelle sind mittlerweile in der Lage, selbst diese Schutzmaßnahmen zu kompromittieren – etwa durch Prompt Bombing, bei dem sie die Opfer durch eine Flut an MFA-Anfragen so lange unter Druck setzen, bis deren Nerven angekratzt sind und sie aus Stress oder Frust eine dieser Anfragen bestätigen.
  • DDoS-Angriffe

    Bei DDoS-Angriffen (DDoS = Distributed Denial of Service) überlasten Angreifer Server und Netzwerke durch massenhafte Anfragen, sodass Dienste für Kunden und Mitarbeiter nicht mehr erreichbar sind. Moderne DDoS-Angriffe nutzen Botnetze mit Tausenden von kompromittierten Geräten, um großflächige Ausfälle zu verursachen.
  • Zero-Day-Exploits

    Bei Zero-Day-Exploits nutzen Hacker Sicherheitslücken in der Hard- oder Software aus, die dem Hersteller noch nicht bekannt sind. Diese Schwachstellen, die monatelang unbemerkt existieren können, nutzen die Angreifer gezielt für Spionage oder Sabotage.
  • Multichannel-Phishing

    Bei diesen Mehrwegattacken verwenden Cyberkriminelle verschiedene Angriffswege gleichzeitig – E-Mails, SMS, soziale Medien und Telefonanrufe – um an persönliche Anmeldedaten und andere sensible Daten heranzukommen.

☝ Schon gewusst?

Die Folgen von Cyberangriffen

Cyberangriffe haben nicht nur unmittelbare technische Auswirkungen, sondern auch wirtschaftliche und rechtliche Folgen:

  • Finanzielle Verluste: Lösegeldzahlungen, Betriebsunterbrechungen, damit verbundene Gewinneinbußen und Wiederherstellungskosten können existenzbedrohend sein.
  • Datenverlust und Verlust von Wettbewerbsvorteilen: Gestohlene Geschäftsgeheimnisse oder Kundendaten können schwerwiegende Folgen für das Unternehmen nach sich ziehen. Handelt es sich dabei gar um geistiges Eigentum, ist der Wettbewerbsvorteil nachhaltig in Gefahr.
  • Reputationsschäden: Ein erfolgreicher Angriff kann das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern in das Unternehmen erheblich beeinträchtigen – insbesondere bei öffentlicher Bekanntmachung einer Datenschutzverletzung oder eines Datenlecks. Im schlimmsten Fall wandern die Kunden zur Konkurrenz ab.
  • Betriebsunterbrechungen: Angriffe auf IT-Systeme verursachen Ausfälle geschäftskritischer Systeme und Produktionsstillstände, die wiederum mit Umsatzeinbußen einhergehen.
  • Compliance-Verstöße: Datenschutzverletzungen können rechtliche Konsequenzen und empfindliche Bußgelder nach sich ziehen und im Ernstfall den finanziellen Ruin bedeuten.
  • Persönliche Haftung: Bei nachweislicher Fahrlässigkeit oder Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht bei der Cybersicherheit haften Geschäftsführung, Vorstand, Aufsichtsrat und Unternehmer persönlich.

Cyberresilienz ist essenziell, um Unternehmen vor diesen wachsenden Bedrohungen zu schützen. Eine proaktive Strategie, die technische, organisatorische und regulatorische Maßnahmen kombiniert, ist unerlässlich, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

4. Welche Maßnahmen helfen Unternehmen, ihre Cyberresilienz zu stärken?

Cyberresilienz entsteht nicht durch eine einzelne Schutzmaßnahme – sie erfordert eine ganzheitliche Strategie, die Unternehmen widerstandsfähig gegen Cyberangriffe, IT-Ausfälle und andere Risiken macht. Neben technologischen Schutzmechanismen spielen klare Prozesse und Sicherheitsstandards eine entscheidende Rolle:

1. Technologische Maßnahmen für Cyberresilienz

Technologische Schutzmaßnahmen sind das Rückgrat einer widerstandsfähigen IT-Infrastruktur und ein elementarer Baustein für die Cyberresilienz. Sie helfen Unternehmen, Angriffe frühzeitig zu erkennen, abzuwehren und sich gegen Systemausfälle abzusichern. Durch den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien wie den folgenden lassen sich Risiken erheblich reduzieren:

  • Zero-Trust-Architektur & Zugriffsverwaltung: Strikte Identitätsprüfung und rollenbasierte Zugriffskontrollen stellen sicher, dass nur autorisierte Personen auf kritische Systeme zugreifen können. So lassen sich Angriffsflächen minimieren und Insider-Bedrohungen reduzieren.
  • Erkennung & Prävention: Moderne Sicherheitstechnologien wie Antivirenlösungen, Firewalls, Intrusion-Detection-&-Prevention-Systeme (IDPS) und SIEM (Systeme für das Security Information and Event Management) ermöglichen die frühzeitige Erkennung und Blockierung von Bedrohungen. Sie helfen Unternehmen, Angriffe in Echtzeit zu analysieren und automatisierte Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
  • Sicherheitsupdates & Schwachstellenmanagement: Regelmäßige Software-Updates und ein konsequentes Patch-Management schließen bekannte Sicherheitslücken, bevor Angreifer sie ausnutzen können. Penetrationstests und Sicherheitsanalysen helfen zusätzlich, versteckte Schwachstellen proaktiv zu identifizieren.
  • Datensicherheit & Verschlüsselung: Daten sollten während der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung durch starke Verschlüsselung und Zugriffskontrollen geschützt werden. Ergänzend können Data-Loss-Prevention-Lösungen verhindern, dass sensible Informationen ungewollt nach außen gelangen.
  • Disaster Recovery & Resilienz: Robuste Backup- und Wiederherstellungsstrategien sorgen dafür, dass es im Ernstfall nicht zu Datenverlusten und langen Ausfallzeiten kommt. Eine Kombination aus regelmäßigen Backups, Notfallplänen und hochsicheren Rechenzentren mit redundanter Infrastruktur sichert die Geschäftskontinuität.
  • Nutzung sicherer Cloud-Lösungen: Cloud-Speicher ermöglichen Unternehmen eine flexible und ortsunabhängige Speicherung sensibler Daten. Doch nicht alle Lösungen bieten die gleiche Sicherheit: Nutzer sollten darauf achten, dass ihr Cloud-Anbieter hohe Datenschutzstandards erfüllt, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet und Daten vor unbefugtem Zugriff schützt. Idealerweise setzen Unternehmen auf eine souveräne Cloud, die zusätzlich eine rechtssichere Datenverarbeitung garantiert und volle Kontrolle über gespeicherte Informationen (Datensouveränität) ermöglicht.

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2. Organisatorische Maßnahmen für Cyberresilienz

Neben technischen Schutzmechanismen sind strukturierte Prozesse und eine Sicherheitskultur essenziell für die Cyberresilienz:

  • Data Governance: Eine klare Strategie in Bezug auf Datenverarbeitung, -speicherung und Zugriffsrechte sorgt für Transparenz und minimiert das Risiko von Datenschutzverletzungen. Unternehmen sollten verbindliche Sicherheitsrichtlinien für alle Mitarbeiter etablieren, sie kontinuierlich auf ihre Aktualität prüfen und sie bei Bedarf anpassen.
  • Risikomanagement & Security Audits: Durch regelmäßige Risikoanalysen lassen sich potenzielle Schwachstellen frühzeitig erkennen und gezielt absichern. Interne und externe Sicherheits-Audits helfen dabei, bestehende Schutzmaßnahmen zu bewerten und zu verbessern.
  • Schulungen zur Mitarbeitersensibilisierung: Mitarbeiter sind oft das schwächste Glied in der IT-Sicherheit. Gezielte Security-Awareness-Trainings helfen, Phishing- und Social-Engineering-Angriffe zu erkennen und abzuwehren. Besonders wichtig sind praxisnahe Schulungen, um das Sicherheitsbewusstsein langfristig zu verankern.
  • Notfallpläne & Wiederherstellungsstrategien: Detaillierte Incident-Response-Pläne ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Cybervorfälle und minimieren Schäden. Durch klar definierte Wiederherstellungsstrategien lassen sich Ausfallzeiten reduzieren und kritische Systeme schneller in den Normalbetrieb überführen.
  • Risikomanagement für Lieferketten & Drittanbieter: Auch die Sicherheitsanforderungen externer Partner gilt es im Auge zu behalten. Verträge mit IT-Dienstleistern sollten Sicherheitsvorgaben beinhalten, sodass Drittanbieter-Risiken auf ein Minimum sinken.

3. Regulatorische Maßnahmen für Cyberresilienz

Cyberresilienz ist nicht nur eine technische und organisatorische Herausforderung – sie ist auch eine regulatorische Pflicht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Sicherheitsmaßnahmen den geltenden gesetzlichen Anforderungen entsprechen und sich an bewährten Standards orientieren:

Datensouveränität & Compliance: Für Unternehmen heißt es, geltende Gesetze wie DSGVO, NIS2 ebenso einzuhalten wie branchenspezifische Regulatorien wie DORA oder das KRITIS-Dachgesetz. Compliance-Vorgaben fordern oft detaillierte Sicherheitskonzepte und verpflichten Unternehmen zu einer regelmäßigen Überprüfung ihrer Schutzmaßnahmen.

Serverstandorte & Datenhaltung: Auch die Wahl des Rechenzentrums ist Teil einer umfassenden Cyberresilienzstrategie. Hochsichere Rechenzentren setzen dabei auf mehrstufige Sicherheitskonzepte, die von strengem Monitoring der Sicherheitszonen bis hin zu einer Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch spezialisierte Wachdienste reichen. Zudem gewährleisten erhöhte Standards bezüglich der Bauweise (wie Brand- und Perimeterschutz), dass selbst physische Angriffe oder Naturkatastrophen keine Bedrohung für die Datenintegrität darstellen. Sogar der Serverstandort spielt eine große Rolle in Bezug auf die Cyberresilienz. Server in Deutschland zum Beispiel unterliegen strengen Datenschutzrichtlinien, die höchste Sicherheit und Transparenz gewährleisten.

Zertifizierungen & Sicherheitsstandards: Von unabhängigen Stellen ausgestellte Zertifikate wie ISO/IEC 27001 oder TCDP bestätigen, dass ein Cloud- und IT-Dienstleister strenge IT-Sicherheitsrichtlinien einhält. Unternehmen, die auf diese Dienstleister setzen, dient eine solche Zertifizierung als rechtlicher Nachweis, dass sie ihre Kontrollpflichten bei der Auswahl sicherer Cloud-Lösungen erfüllt haben.

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Die wirksamste Cyberresilienzstrategie setzt auf ein ausgewogenes Zusammenspiel aus präventiven, detektierenden und korrektiven Maßnahmen. Eine einseitige Fokussierung auf eine der drei Säulen kann Schwachstellen in anderen Bereichen hinterlassen. Erst durch das Zusammenspiel von robuster Sicherheitsarchitektur, klar definierten Prozessen und einer konsequenten Einhaltung regulatorischer Vorgaben entsteht eine nachhaltige Cyberresilienz, die Unternehmen – auch zukünftig – gegen Bedrohungen schützt.

5. FAQs

Was ist ein Zero-Day-Angriff?

Ein Zero-Day-Angriff nutzt eine bislang unbekannte Sicherheitslücke in einer Software oder einem System aus, bevor Entwickler die Möglichkeit haben, einen Patch oder ein Update bereitzustellen. Der Name leitet sich davon ab, dass die Schwachstelle den Entwicklern am „Tag 0“ (engl. day zero) bekannt wird – nämlich dem Tag, an dem sie auf die Lücke aufmerksam werden, beispielsweise dann, wenn Cyberkriminelle sie ausnützen und eine Attacke starten. Da solche Angriffe auf noch unbekannte und damit nicht abgesicherte Lücken zielen, sind sie besonders gefährlich und schwer zu verhindern.

Was ist das Cyberresilienzgesetz?

Das Cyberresilienzgesetz (Cyber Resilience Act, CRA) ist eine EU-Verordnung, die Hersteller und Händler dazu verpflichtet, die Cybersicherheit von Produkten mit digitalen Komponenten während des gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen. Ziel ist es, die Nutzer von Babyphones, Fitnessarmbändern & Co. vor Cyberangriffen zu schützen. Hersteller müssen ihre Hard- und Softwareprodukte von Beginn an sicher gestalten (Privacy by Design) und den Schutz über die gesamte Lebensdauer des Erzeugnisses gewährleisten, unter anderem durch regelmäßige Sicherheitsupdates. Zudem dürfen nur Produkte auf den EU-Markt gelangen, die die geltenden Cybersecurity-Anforderungen erfüllen – eine Verpflichtung, die sowohl Hersteller als auch Importeure und Distributoren betrifft. Produkte, die den Anforderungen entsprechen, erhalten eine CE-Kennzeichnung. Der CRA trat am 11. Dezember 2024 in Kraft, die meisten Verpflichtungen gelten ab dem 11. Dezember 2027.

Was ist der Unterschied zwischen Cybersicherheit und Cyberresilienz?

Cybersicherheit konzentriert sich auf den Schutz von Netzwerken, Systemen und Daten vor Cyberangriffen durch technische und organisatorische Maßnahmen. Sie dient dazu, Angriffe zu verhindern und abzuwehren.

Cyberresilienz geht einen Schritt weiter: Sie stellt sicher, dass ein Unternehmen trotz eines IT-Sicherheitsvorfalls wie beispielsweise einem Cyberangriff, einem Brand in einem Rechenzentrum, einem Stromausfall oder menschlichem Versagen funktionsfähig bleibt und sich schnell von dem Vorfall erholen kann. Neben Sicherheitsmaßnahmen umfasst Cyberresilienz auch Strategien zur Wiederherstellung und Anpassungsfähigkeit gegenüber neuen Bedrohungen.

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